Glauben Sie, um Yoga zu üben, muss man gelenkig sein? Viele Yoga-Interessierte denken so. Für einige Yoga-Stile mag dies sogar zutreffen, für Marma-Yoga keineswegs.
Im Marma-Yoga widmen wir den Gelenken viel Aufmerksamkeit, führen Übungen aus, um sie unter anderem zu pflegen. Einige Gelenke gehören zur Gruppe der Gelenk-Marmas und werden als Hüter unserer Beweglichkeit betrachtet.
Gelenke werden ähnlich wie die Bandscheiben der Wirbelsäule nicht direkt von Blutgefäßen durchzogen. Dadurch sind diese Strukturen nicht optimal versorgt. Bewegen wir sie ohne Belastung, können wir zu einer besseren Versorgung mit Nährstoffen und dem Abtransportierten von Stoffwechselprodukten beitragen.
Gelenke wie Bandscheiben sind bei schlechter Regeneration in der Nacht schneller betroffen als andere Körperregionen. Für die Gelenke bedeutet dies: die Knorpelschicht wird in Mitleidenschaft gezogen.
Form und Beweglichkeit der Gelenke sind davon abhängig, was uns in die Wiege gelegt wird und welche Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten wir uns im Laufe der Kindheit und des weiteren Lebens aneignen. Grundsätzlich spielt für die Beweglichkeit der Gelenke auch der Spannungszustand der Muskeln, die die Gelenke umgeben und bewegen, eine Rolle.
Stress und emotionale Belastungen können durch unzureichende Regeneration im Schlaf und durch anhaltende Muskelverspannungen die Beweglichkeit in den Gelenken einschränken.
In der Marma-Lehre gibt es daher für die Gelenke und die sie umgebenden Muskeln, Bänder und Sehnen eine eigene Gruppe: die Gelenk-Marmas.
Aber es sind nicht grundsätzlich alle Gelenke auch Gelenk-Marmas. Es gibt Gelenke, die bedeutsamer sind für die Einrichtung, Aufrichtung und Bewegung unseres Körpers entgegen der Schwerkraft als andere.
So hat eine Störung durch Verletzung oder Deformation an einem Gelenk-Marma eine größere Auswirkung für die Haltung als an anderen Gelenken.
Dabei ist es nicht das „Haltung-Bewahren“ als eigener Wert. Eine äußere Haltung kann die Körperfunktionen unterstützen oder blockieren: die Durchblutung oder neuronale Versorgung von Organen beispielsweise oder die optimale Ausrichtung und Versorgung der Sinnesorgane.
Unsere äußere Haltung beeinflusst ebenfalls unsere innere Haltung und unsere Stimmung, und genauso ist es umgekehrt. Äußere und innere Haltung können miteinander in Einklang stehen oder nicht stimmig sein. An den Gelenken, die zur Gruppe der Gelenk-Marmas gehören, ist der Zusammenhang zwischen innerer und äußerer Haltung besonders deutlich.
Wie die Gelenk-Marmas sich in den Übungen anfühlen und eine Haltung unterstützen, kann darüber Auskunft geben wie ausbalanciert wir aktuell in der Beweglichkeit und Stabilität auf der mentalen und emotionalen Ebene sind. In der Beschäftigung mit und im Üben von Yoga-Haltungen können Sie Ihre Balance in den Übungen und im Alltag wiederentdecken.
Die Yoga-Kurse und Workshops in Witten-Annen biete ich in der ruhigen Atmosphäre meines Yoga-Zentrums an.
Mit einfachen Körper- und Atem-Übungen können Sie den sanften Weg des Marma-Yoga für sich entdecken.
Dr. Marion Schoone ist Biologin, Pädagogin für psychosomatische Gesundheitsbildung und Yoga-Lehrerin.
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